Ein guter Berufsstart von Jugendlichen bleibt kommunale Verantwortung

Das “Regionale Übergangsmanagement Schule - Beruf“ (RÜM) der Landeshauptstadt Stuttgart hat im Jugendhilfeausschuss am 3. Dezember seinen Leistungsbericht vorgelegt.





Unter anderem wurden ein Online-Service eingerichtet sowie Qualifikationsmaßnahmen für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter angeboten sowie Materialen für Schüler erarbeitet. Die Förderung durch den Bund läuft zum Jahresende aus.

Seit Jahren gestaltet sich der Übergang von der Schule in den Beruf für viele Jugendliche nur mit großen Herausforderungen. Verschiedene Bildungsstudien belegen: Je niedriger der Schulabschluss, desto länger bleiben Jugendliche in berufsvorbereitenden Maßnahmen, die von Bund, Ländern und Kommunen finanziert werden.

An Stuttgarter Haupt- und Werkrealschulen befinden sich aktuell 5038 Schülerinnen und Schüler, von denen trotz Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt erwartungsgemäß nur ein Bruchteil den direkten Übergang in die ungeförderte Ausbildung oder weiterführende Bildung schaffen wird.

Für die Verbesserung ihrer Übergänge gibt es unterschiedliche lokale Ansatzpunkte. Einer davon ist: Je besser die Akteure in einer Kommune zusammenarbeiten und sich abstimmen mit dem Ziel eines systematischen Übergangsmanagements, desto stringenter und reibungsloser können Jugendliche ihren Weg in den Beruf finden.

Effektiver bündeln

Mit diesem Ansatzpunkt startete im September 2008 das Regionale Übergangsmanagement der Landeshauptstadt Stuttgart, das am 3. Dezember dem Jugendhilfeausschuss die Bilanz seiner vierjährigen Arbeit vorlegte. “Perspektive Berufsabschluss“ heißt das Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Es ermöglichte es Stuttgart als eine von insgesamt 55 Kommunen in der Bundesrepublik mit einer Fördersumme von 760 000 Euro, an einer Verbesserung der lokalen Kooperation, Steuerung und Verzahnung der Angebote am Übergang Schule-Beruf zu arbeiten.

Die Programmförderung des Bundes war eine strukturelle Investition in die kommunale Zusammenarbeit. Denn es braucht, und darüber sind sich Fachleute einig, starke Netzwerkstrukturen und eine lokale Verantwortungsgemeinschaft, um Transparenz im “Maßnahmendschungel“ herzustellen, kommunale Maßnahmen effektiver zu bündeln und damit Jugendlichen Berufskarrieren statt Maßnahmekarrieren zu bieten.

Die beim Jugendamt angesiedelte Koordinierungsstelle Regionales Übergangsmanagement Schule-Beruf (RÜM) erhielt vom Gemeinderat Arbeitsaufträge, die auf die Verbesserung und Transparenz der lokalen Datenlage, die Verbesserung des Übergangs am “Startplatz Schule“ und die Entwicklung einer abgestimmten Maßnahmenplanung zielten.

Die Tätigkeitsbilanz ist äußerst vielfältig: So wurde ein Online-Service Übergang Schule-Beruf eingerichtet, der einen ständig aktualisierten Überblick über die Stuttgarter Maßnahmen am Übergang Schule-Beruf bietet. Es wurde anhand eines stringenten Förderkonzepts den Stuttgarter Haupt- und Werkrealschulen praktische Schulbegleitung für die Entwicklung ihrer Berufswegeplanung geboten, unterstützt von jährlichen Fachveranstaltungen und Qualifizierungen für Lehrkräfte, Schulsozialarbeitern und Mentoren.

Für die Schülerinnen und Schüler an Stuttgarter Haupt- und Werkrealschulen wurde das Stuttgarter Berufswahlportfolio zur Erleichterung ihres Übergangs in den Beruf zur Verfügung gestellt. Für Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und Multiplikatoren wurde eine Elternhandreichung erarbeitet, die Konzepte für die Zusammenarbeit mit Eltern in der Berufsorientierung anregt und mittlerweile bundesweit Interesse findet.

Kommunale Koordinierungsstelle

Diese Instrumente und Aktivitäten waren in der Gesamtstrategie der Koordinierungsstelle nicht als zusätzliche Einzelmaßnahmen am Übergang Schule-Beruf angelegt, sondern als Mittel zur intensiven Abstimmung und Beteiligung aller Akteure und damit als strukturelle Investition in die kommunale Zusammenarbeit.

Dabei wurden die Mitarbeiterinnen unterstützt von der Steuerungsgruppe u25, in der die Spitzen der kommunal Verantwortlichen am Übergang Schule-Beruf vertreten sind. 
 
Mit dem Auslaufen der Bundesmittel zum 31. Dezember 2012 ist nun die Kommune in der Pflicht, für die mit Bundesmitteln angeschobene Weichenstellung am Übergang Schule-Beruf auch finanziell in die kommunale Verantwortung zu gehen.

Dafür liegen dem Gemeinderat Vorschläge zur Einrichtung einer kommunalen Koordinierungsstelle vor, zu der ein politischer Konsens im nächsten Jahr herzustellen ist. In der Bilanz wurde darauf hingewiesen, dass es darauf ankommt, über wechselnde politische und rechtliche Rahmenbedingungen hinweg eine dauerhafte lokale Verantwortungsgemeinschaft am Übergang Schule-Beruf zu schmieden, die die Voraussetzungen für eine gute berufliche Integration möglichst aller Jugendlichen schafft.



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