Baden-württembergischer Umweltminister Franz Untersteller verleiht Renovierer-Award Württemberg 2013

Zwei beispielhaft sanierte Wohnhäuser in Stuttgart sowie jeweils eines in Bönnigheim und in Pfedelbach bei Öhringen erhielten den Renovierer-Award Württemberg 2013. Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, verlieh die Auszeichnungen am 12. April 2013 im Rahmen der Messe HAUS|HOLZ|ENERGIE in Stuttgart an die Bauherren. Auslober des mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preises sind die Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH und der Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein e.V.





Stuttgart (eos) - "Angesichts stetig steigender Energiepreise kann ich mir im Moment keine bessere Möglichkeit vorstellen, Geld sinnvoller zu investieren, als in ein zukunftsfähiges Energiekonzept des eigenen Gebäudes und dessen Umsetzung", sagt Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller, der am 12. April auf der Messe  HAUS | HOLZ | ENERGIE in Stuttgart private Bauherren, die ihre Häuser energetisch saniert haben, mit dem Renovierer-Award Württemberg 2013 auszeichnete.

Insgesamt 10.000 Euro hatten die Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH, Veranstalter der HAUS|HOLZ|ENERGIE sowie der Messe-Kooperationspartner Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein e.V. für beispielgebende Renovierungsobjekte ausgelobt. Zahlreiche private Wohneigentümer, die ihr in Württemberg stehendes Haus zwischen dem 1. Januar 2011 und dem 31. Dezember 2012 umfassend modernisierten, bewarben sich darum. Ihre Objekte zeigen, wie Energieeffizienz, Erscheinungsbild und Funktionalität eines Hauses durch die Modernisierung gleichermaßen gewinnen können.

Die Fachjury entschied sich, einen ersten, zwei zweite und einen dritten Preis zu vergeben. Sechs weiteren Einreichern sprach die Jury Anerkennungen aus.

1. Preis: "EnerPhit-Plusenergiehaus" in Stuttgart
Den ersten Preis und 5.000 Euro, die die Wüstenrot Bausparkasse stiftete, erkannte die Fachjury Ute von Querfurth für ihre Doppelhaushälfte in Stuttgart zu. Das 1958 erbaute Haus ist heute ein Plus-Energie-Passiv-Haus. Das bedeutet, dass es mehr Energie produziert, als seine Bewohner verbrauchen. Energieerzeuger ist unter anderem die 80 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage. Ihre modernen Dünnschichtmodule sind in das Dach integriert und machen so eine herkömmliche Dacheindeckung überflüssig. Eine thermische Solaranlage dient der Warmwasserbereitung und der Heizungsunterstützung. Um den Energieverbrauch zu senken, packte die Stuttgarter Architektin Sigrun Gerst das 260 Quadratmeter große Mehrfamilienhaus mit 30 Zentimeter dickem, weitgehend ökologischem Dämmstoff warm ein und ließ Passivhausfenster einbauen. Eine Wohnraumbe- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass der Luft, bevor sie nach außen entweicht, ihre wertvolle Wärmeenergie entzogen und zur Erwärmung der einströmenden Frischluft genutzt wird. Durch diese Maßnahmen sank der Primärenergiebedarf des Hauses von vorher rund 366 auf nur noch 20 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Die Hauseigentümerin investierte 198.000 Euro in die energetischen Maßnahmen.

2. Preis: "Obere Paulusstraße" in Stuttgart
Klaus Dobler, der sein Stuttgarter Haus aus dem Jahr 1938 energetisch sanieren ließ, freute sich über einen der beiden zweiten Preise des Renovierer-Award Württemberg 2013 und 1.500 Euro. Stifter des Preisgeldes ist die Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH. Architekten Michael Ragaller und Claudia Kaufmann aus Stuttgart dämmte Außenwände, Kellerdecke und Dach des 285 Quadratmeter großen Gebäudes an der Oberen Paulusstraße. Er erneuerte die Fenster, installierte eine Luft-Wärmepumpe und eine Anlage zur kontrollierten Wohlraumlüftung. Außerdem trägt ein neuer Gasbrennwertkessel dazu bei, Energie zu sparen. So gelang es, den Primärenergiebedarf von vorher 322 auf 54 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr zu senken. Dass Bauherr und Architekt bei der Sanierung sehr sensible mit der historischen Bausubstanz umgingen und beispielsweise Rollläden wieder durch Klappläden ersetzten sowie zwischenzeitlich verschlossene Fensteröffnungen wieder freilegen ließen, überzeugte besonders. Für die energetischen Maßnahmen am Gebäude investierte der Bauherr 227.300 Euro.

2. Preis: "Sanierung Mahlerstraße" in Pfedelbach
Martina und Udo Pröllochs nahmen für die Sanierung ihres rund 290 Quadratmeter großen Hauses in der Mahlerstraße in Pfedelbach bei Öhringen im Hohenlohe-Kreis einen zweiten Preis des Renovierer-Awards Württemberg 2013 und 1.500 Euro entgegen, die die Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH stiftete. Die Pfedelbacher Architektin Melanie Kowalski plante die Sanierung. Das Gebäude aus dem Jahr 1982 erhielt mit einer teilweisen Lerchenholzverschalung nicht nur äußerlich ein neues Gesicht. Es ist heute ein Effizienzhaus 70 mit einem Primärenergieverbrauch von rund 57 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Die Dämmung der Außenwände und des Daches, der Einbau neuer Fenster sowie eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung trugen dazu bei, den Energieverbrauch zu senken. Ein besonderes Highlight nach der Renovierung: Der wasserführende Scheitholzofen im Wohnzimmer. Er erzeugt eine behagliche Atmosphäre und ist wesentlicher Wärmelieferant. 70 Prozent der so erzeugten Energie werden in einem Schichtenspeicher gepuffert, der auch die Wärme aus einer 12,5 Quadratmeter großen solarthermischen Anlage aufnimmt. Für Spitzenlasten steht außerdem ein neues Gasbrennwertgerät zur Verfügung. 220.000 Euro waren den Bauherren diese energetischen Maßnahmen Wert.

3. Preis: "Historisches Ackerbürgerhaus" in Bönnigheim
Die Architektin Sonja Herrmann sanierte ihr um 1700 aus Sandstein sowie in Fachwerkkonstruktion erbautes denkmalgeschütztes ehemaliges Bauernhaus in Bönnigheim und verdoppelte dabei die Wohnfläche von 120 auf 240 Quadratmeter. Für die sensible Verwandlung des Altbaus in ein Wohngebäude, das mit modernen Akzenten die alte Konstruktion unterstreicht, und dessen Primärenergieverbrauch heute bei rund 66 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt, erhielt sie den dritten Preis der Renovierer-Awards Württemberg 2013 und 1.000 Euro, die der Verlag Dieter A. Kuberski stiftete. Die Planerin ließ die Steinwände mit einer Innen- und die Fachwerkkonstruktion mit einer Außendämmung versehen. Alle Räume besitzen heute eine Fußbodenheizung, die über eine Luft-Wärmepumpe betrieben wird. Die Kosten für die energetischen Maßnahmen beliefen sich auf 148.000 Euro.

Anerkennungen der Jury: Publikumspreis zu vergeben
Neben den vier mit den ersten Preisen bedachten Objekten erhielten sechs weitere renovierte Gebäude eine Anerkennung der Jury (Liste s. unten). Alle ausgezeichneten Häuser sind in einer Ausstellung auf der Messe beschrieben und im Bild zu sehen. Die Besucher der HAUS|HOLZ|ENERGIE können unter allen Objekten ihren Favoriten zu wählen. Der Bauherr, dessen Gebäude die meisten Stimmen auf sich vereinigt, erhält nach Abschluss der HAUS|HOLZ|ENERGIE am 14. April den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis, den der Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein e.V. stiftete.

Bewertungskriterien der Jury waren die durch die Renovierung erzielten Energieeinsparungen bzw. Beiträge zur Energieeffizienz, das äußere Erscheinungsbild sowie die Materialwahl und Detailgestaltung. Außerdem berücksichtigte das Preisgericht die erzielte Wohnqualität, den  Umgang mit dem Bestand bzw. mit Anforderungen des Denkmalschutzes sowie das Preis-Leistungsverhältnis.

Broschüre & Wanderausstellung
Zu sehen sein werden die zehn prämierten Objekte auch über die HAUS|HOLZ|ENERGIE hinaus: in einer eigenen Broschüre, im Internet, in Publikationen des Stuttgarter Haus- und Grundbesitzervereins e.V. sowie in einer Wanderausstellung.

Unterstützer des Renovierer-Award Württemberg 2013
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, das EBZ Energieberatungszentrum Stuttgart sowie die Initiative "Zukunft Altbau" der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH unterstützen den Renovierer-Award Württemberg 2013. In der Jury engagierten sich folgende Personen: Falk Böhm, CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH; Heike Wiest, KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH; Freier Architekt BDA Hans-Martin Mader, Mader Architekten; Bernd Nauerz, Bereichsleiter Vertrieb Steuerung Markt, Wüstenrot Bausparkasse; Peter Sauber, Geschäftsführer Peter Sauber Agentur; Ulrich Wecker, Geschäftsführer Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein e. V.; Anke Obenland-Spyra, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; Ulrich König, Geschäftsführer Energieberatungszentrum Stuttgart; Dieter Kuberski, Geschäftsführer Verlag Dieter A. Kuberski.


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Sicher wird es eine Familien geben die es wirklich schwer haben. Viele Kinder sind ein echtes Problem da die meisten Wohnungen die in den letzten 50 Jahren gebaut wurden dem Durchschnitt folgten. Und der hat eben nur ein Kind. Welcher Bauherr baut sch.....
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